2025 so viele Veranstaltungen wie noch nie

Der Kalender des Städtischen Orchesters in Kornwestheim ist in diesem Jahr besonders gut gefüllt. Die Neujahrs-Matinée ist dabei ein gelungener Auftakt .

Sabine Baumert, Kornwestheimer Zeitung

„Musik und Weißwurst Hand in Hand“: So ein Motto fällt einem Gedichtschreiber höchstens nach einer durchzechten Nacht ein – könnte man vermuten. Der urheber dieses holprigen Vergleichs aber hat nächstens keine Flasche Whisky geleert. Michael Meyle, seines Zeichens Vorsitzender der Städtischen Orchester Kornwestheim, hat vielmehr die KI mit einigen Schlüsselwörtern gefüttert. Das Resultat war nich tunbedingt dazu geeignet, Vorbehalte gegenüber der Technologie auszuräumen.
Zum Glück hatte Meyle für seine restliche Begrüßungsrede am Sonntagvormittag seinen eigenen Formulierungskünsten vertraut. Die Anzahl aller Veranstaltungen bei den vier Orchestern unter dem Dacht der Städtischen Orchester im vergangenen Jahr sei beachtlich gewesen. Aber Meyle versprach noch mehr: „In diesem Jahr haben wir so viele Veranstaltungen wie noch nie“.
Das Große Blasorchester begibt sich gleich zweimal auf Tour. Zwar nicht ins Ausland, aber immerhin zu langjährigen Musikerfreunden nach Weitenung, in Baden und ins oberbayerische Mühldorf am Inn. „Einen Dolmetscher werden wir wohl dort nicht brauchen“, so Meyle schmunzelnd.
Das Akkordeonorchester, das unter der Leitung von Yury Fedorov im gut besetzten Saal am Sonntag einen gelungenen Auftakt für das Jahresprogramm des Vereins lieferte, hat in diesem Jahr keine Konzertreise geplant. Mit Blick auf die „Hamburger Skizzen“, dem ersten Stück im Programm, stellte der Vereinsvorstand für 2026 allerdings schon seinen Instrumentalisten einen „wunderschönen Ausflug nach Hamburg“ in Aussicht.
Mit besagtem musikalischen Hamburg-Reiseführer von Andreas Willscher ist Yury Fedoros musizierfreudige Truppe jedenfalls schon bestens vertraut. Man konnte sich den weiten Blick vom Kirchturm „Hamburger Michel“ gut vorstellen.
Beim geschäftigen „Hamburger Fischmarkt“ in der Hansestadt war es eine Freude, die schnellen Finger der Ensemblemitglieder in der oberen Stimme zu beobachten, genauso wie bei der dahinrasenden „U-Bahn“. Beim „Mondlicht auf der Alster“ konnte man an ein romantisch gestimmtes Pärchen denken.
Einen gut gelaunten Parforceritt durch die verschiedensten Musikstile und Epochen bot das Potpourri „Classic meets Pop“ von Josef Retter. Wie auch bei den beiden nachfolgenden Werken präsentierte das Akkordeonorchester beeindruckende Übereinstimmung bei Tempowechseln und verschiedenen Taktarten. „Wir haben auch inde den Ferien geprobt“, verriet Orchesterleiter Yury Fedorov. Der studierte Akkordeonist weiß genau, wie er seine Instrumentalisten einsetzt, um deren Fähigkeiten bestmöglich in Szene zu setzen.
„Abba Gold“ hat seinen Namen vom gleichnamigen Album der schwedischen Band aus dem Jahr 1992. Marc Belder gekonntes Arrangement ließ das Akkordeonorchester, freundschaftlichen komplettiert durch der versierten Schlagzeuger, klingen wie Sänger und Begleitband zusammen.
Das Programm beendet Rudolf Würthners Arrangement von Johann Strauß‘ bekanntem Walzer „An der schönen blauen Donau“. Am liebsten hätte bei der schwungvollen Musik einige mi Publikum mitgetanzt, mussten sich aber stattdessen mit einem Schunkelwalzer begnügen. Den Schlussteil der Walzerfolge gab’s dann noch als Zugabe. Danach hatten sich Orchester und Dirigent bei weißblauem Himmel redlich die bajuwarische Weißwurst und die schwäbische Brezel verdient. Die besucher ließen es sich beim Treffen mit Freunden und Bekannten ebenfalls gut schmecken.