Das Publikum war hin und weg

Ausverkauftes Haus, begeisterte Besucher und zwei bestens vorbereitete Ensembles: Die Städtischen Orchester Kornwestheim haben bereits zum 30. Male ein Wohltätigkeitskonzert zugunsten von Gemeinsam e.V. veranstaltet.

Michael Meyle, 25. November 2023, Vereinsvorsitzender

Neben dem Großen Blasorchester unter der Leitung von GunnarDieth war bereits zum vierten Male das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg, unter der Federführung von Stefan Halder, im Theatersaal zu Gast. Der Vereinsvorsitzende Michael Meyle ging in seiner Begrüßung auf die Anfänge der Konzertreihe und die damalige Motivation der Urheber dieser Reihe ein. Über 100000 Euro an Spendengeldern wurden von den Städtischen Orchestern erspielt und an Gemeinsam e.V. übergeben. Davon begeistert zeigten sich auch die beiden Vorsitzenden Petra Nicklas und Ulrike Ballschmieter, die die aktuellen Projekte des Vereins dem Publikum vorstellten. Im Vordergrund wurde aber natürlich Musik gemacht. Die Gäste der Landespolizei übernahmen mit einer Ouvertüre den Auftakt. Die „Banditenstreiche” von Franz von Suppe zeigten die musikalische Klasse des Gastorchesters. Stefan Halder führte sein Orchester in einer bestimmenden Leichtigkeit durch die Werke. Dies war vor allem bei den drei Barocktänzen von Michael Praetorius aus dem „Terpsichore“ spürbar. Den Saal erstmals zum Toben brachte das Landespolizeiorchester mit dem Klarinettenkonzert von Carlos Cano Escribäs. Die kubanische Solistin Carelys Camporredondo beherrscht ihr Instrument in Perfektion. Bei den schwungvollen Salsa-Passagen ließ sich sogar der Dirigent zum Salsa Mittänzeln verführen. Den Abschluss des ersten Teils machte eine Komposition von Charles Chaplin. Chaplin, der von den Nazis für einen Juden gehalten wurde, möglicherweise aber ein Roma war, stand in diesem Werk symbolisch in Gedenken für die kriegerischen Ereignisse im Nahen Osten. Dies wiederum kombiniert mit einer musikalischen Leichtigkeit des Landespolizeiorchesters, die mit tosendem Beifall des begeisterten Publikums bedacht wurde.
Den zweiten Konzertteil gestaltete das Große Blasorchester mit einer musikalischen Bandbreite über alle Genres hinweg. Das 60-köpfige Orchester trat mit einem beeindruckenden klanglichem Volumen an diesem Abend auf die für jeden Musiker akustisch gewöhnungsbedürftige Bühne des Theatersaals. Schottlands King Robert wurde mit dem ersten Titel seinerzeit gekrönt, ähnlich wie am Konzertabend der neue Oberbürgermeister Nico Lauxmann in der Orchesterfamilie aufgenommen wurde.
In die andalusische Klangwelt entführte das Orchester sein Publikum mit dem Werk Alcazar, das temperamentvoll und absolut gefühlsecht von den Musikerinnen und Musikern vorgetragen wurde, geleitet von Gunnar Dieth, der den kompletten Abend auswendig, zielstrebig und höchst professionell das Orchester dirigierte.
In einem emotionalen Titel zeigte der Verein Gemeinsam e.V. mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ über Bilder die Eindrücke aus ihrer Arbeit. Wie wohl sich das Kornwestheimer Orchester in der Welt des Marsches fühlt, zeigten sie in dem jungen Marsch „Die Isel“. Bei „Pop Giants for Bugle“ zeigte Steffen Hellmig am Flügelhorn und Trompete solistisch seine Professionalität.
Das Publikum dankte es dem seit 35 Jahren im Orchester musizierenden Steffen Hellmig mit lang anhaltendem Applaus. Den Abschluss machten die Kornwestheimer mit Auszügen aus Tschaikowskis „Nußknacker-Suite“, modern verpackt von Hans-Joachim Rhinow im „Nutcracker Swing“.
Schon traditionell beendet das Konzert der Auftritt beider Orchester. 100 Musikerinnen und Musiker auf der Bühne und der Marsch „Jubelklänge“ rissen die Besucher von den Sitzen und ein gelungener Konzertabend fand seinen glänzenden Höhepunkt.